Jedes fünfte bis sechste Kind im Vorschulalter leidet unter Bettnässen. Manche werden von diesem Leiden, Enuresis genannt, bis ins Teenageralter begleitet. So wachen noch zwei Prozent aller Fünfzehnjährigen im einem nassen Bett auf. Die Ursachen dafür können sowohl körperlicher als auch psychischer Natur sein. In acht von zehn Fällen liegt das Problem in einer verzögerten körperlichen Entwicklung, die frühzeitig mit Hilfe eines geschulten Facharztes für (Kinder-)Urologie oder Kinderheilkunde bzw. in einer spezialisierten Ambulanz abgeklärt werden sollte: Die Blasenkapazität der Kinder ist noch zu klein oder die Verbindung zwischen Hirn und Blase ist nicht richtig ausgebildet. Außerdem spielen abnorme Trinkgewohnheiten vor dem Schlafengehen oder ein zu fester Schlaf eine Rolle. Selbst Erwachsene sind von der Problematik betroffen. Dr. Mons Fischer, Facharzt für Urologie und Andrologie:
„Insgesamt ist es so, dass die Burschen ein bisschen häufiger betroffen sind als die Mädchen. Man muss ungefähr rechnen, dass 15 Prozent aller 5-Jährigen und fünf Prozent aller 10-Jährigen betroffen sind. Das wird dann normalerweise von Jahr zu Jahr weniger, also immer weiter runter. Es ist aber auch so, dass immer noch ein halbes Prozent der Erwachsenen da Probleme in der Nacht haben. Das wird von einem Hormon gesteuert und wenn das sich nicht genau einpendelt, zeigt sich, dass auch ein halbes Prozent der Erwachsenen in der Nacht Einnässprobleme haben. Statistisch ist auch auf jeden Fall signifikant, dass wenn ein Elternteil betroffen ist, etwa ein Drittel der Kinder ebenfalls Probleme mit dem Einnässen haben und wenn beide Elternteile betroffen sind, sind es sogar 60 Prozent der Kinder.“
Insgesamt sind also 60...