1,3 Millionen Euro hat die Arbeiterkammer Niederösterreich (AK NÖ) im vergangenen Jahr für KonsumentInnen erkämpft, das berichtet AK NÖ Präsident Markus Wieser heute im Rahmen einer Pressekonferenz. Stark angestiegen seien dabei Anfragen zur Tätigkeit von Inkasso-Büros. 1157 mal wurden im Jahr 2015 KonsumentInnen zu diesem Thema beraten, ein Plus von satten 31 Prozent im Vergleich zu 2014. Die KonsumentenschützerInnen berichten, dass die Unternehmen selbst oft nicht einmal mehr eine erste Mahnung ausschicken, sondern sofort Inkasso-Büros beauftragen. Die Kosten für die Dienste der Schuldeneintreiber übersteigen dabei nicht selten die Höhe der eigentlichen Forderung, so Wieser:
„Die Anfragen zu Fällen mit Inkasso-Büros steigen im Konsumentenschutz stark an. Viele Unternehmen beauftragen Inkasso-Büros, bevor sie überhaupt selbst eine erste Mahnung an Kunden ausschicken. Die Gebühren für die Tätigkeit dieser Inkasso-Büros sind oft höher, als die ursprüngliche Forderung. Da brauchen wir eine ganz klare gesetzliche Regelung, dass die Gebühren keinesfalls höher sein dürfen, als die eigentliche Forderung.“
Außerdem fordert der Konsumentenschützer eine Entrümpelung der Tarifverordnung für Inkasso-Büros. Insgesamt zählte die Arbeiterkammer 2015 36.000 Anfragen im Konsumentenschutz. Große Anstiege verzeichnete die AK NÖ auch bei Problemen mit Finanzdienstleistern. Eigentlich gäbe es mit dem Referenzzinssatz EURIBOR eine Richtschnur für die Zinshöhen, so Markus Wieder - allzu oft würden Institute aber die Relation zu diesem Richtzinssatz verlieren:
„Wir haben nach wie vor viele Anfragen zu Banken und vor allem zu Zinsen...