In einer von österreichischen und deutschen Wirtschaftsexperten durchgeführten Studie wurden die Pensionssysteme von Österreich und Deutschland miteinander verglichen. Wie sich zeigt, haben die beiden Nachbarländer bei den Reformen ihrer Pensionssysteme sehr unterschiedliche Wege eingeschlagen. In der Arbeiterkammer Wien wurden heute die Ergebnisse dieser Studie präsentiert. Dabei erweist sich das deutsche Pensionssystem aktuell im Vergleich als weniger leistungsstark als das österreichische, wie Florian Blank vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichem Institut, erklärt:
„Da sehen wir, dass Österreich im Zeitverlauf, also 2000 bis 2014 ist so der Zeitrahmen den wir gewählt haben, in vielerlei Hinsicht besser gefahren ist als Deutschland. Das Bruttoinlandsprodukt, also die Wirtschaftsleistung, hat hierzulande um 23 Prozent zugenommen, in Deutschland hingegen nur um 17 Prozent. Auch in der Lohnentwicklung in der Produktivität, also in der Entwicklung von Erwerbstätigkeit, sehen wir eigentlich einen deutlich positiveren Trend in Österreich als in Deutschland."
Trotz der oftmals aufkeimenden Kritik am derzeitigen Pensionssystem in Österreichnwurde seit Beginn der Reformen einige wesentliche Punkte in die Tat umgesetzt, erklärt Rudolf Wöss, Leiter der Abteilung Sozialpolitik der Arbeiterkammer Wien:
„Es wurde, die Rentenberechnung auf Lebensberechnung umgestellt, es wurden die Pensionsprozente pro Versicherungsjahr reduziert, es wurden höhere Zu- und Abschläge bei längerem oder kürzerem Verbleib im Erwerbsleben eingeführt, es wurde das Reha-Paket beschlossen, mit dem man versucht, den Zugang in die Invaliditätspension zu begrenzen und eher auf Rückführung in den Arbeitsmarkt zu setzen...