Etwa 50 bis 60 Prozent aller Wochenend-PatientInnen, könnten außerhalb der Spitalsambulanzen ausreichend gut versorgt werden. Was es dafür brauchen würde: Die flächendeckende Umsetzung der lang diskutierten Primärversorgungsstellen, welche auch am Wochenende öffnen. Doch eine Bereitschaft der niedergelassenen KassenärztInnen an Wochenenden die Türen für PatientInnen zu öffnen, ist kaum vorhanden. Der Grund hierfür liegt laut dem Sprecher der österreichischen Patientenanwälte, Gerald Bachinger, weniger in der Geldgier der Ärzte und ÄrztInnen; die Verantwortlichkeit liege viel mehr bei Ärztekammer und Krankenkassen, erklärt Bachinger:
„Wir haben seit Jahrzehnten die Verantwortlichkeiten so gestaltet, dass der niedergelassene Bereich von zwei Partnern dominiert und geregelt wird. Die Vertragspartner sind auf der einen Seite die Ärztekammer, auf der anderen Seite die Krankenkasse. Was mir in den letzten Monaten und eigentlich Jahren sehr sauer aufstößt ist, dass diese Vertragspartnerschaft zunehmend zu einer Vertragsfeindschaft wird. Die beiden sind fast schon so wie Hund und Katz', sie belauern sich, es gibt kein gegenseitiges Vertrauen mehr, weil sie Angst haben über den Tisch gezogen zu werden. Da fehlt mir wiederum das Vertrauen in diese Vertragspartner, vor allem bei der Umsetzung neuer Lösungsansätze. Ich glaube, dass die Ärztekammer und die Krankenkasse gut darin beraten sind, wenn sie diese derzeitigen Handlungen massiv umkehren.“
Die kassenärztliche Gruppenpraxis Medico Chirurgicum führte bereits vor neun Jahren Wochenendöffnungszeiten ein...