Am 22. Februar wird in Österreich sowie in einigen anderen europäischen Ländern der Tag der Kriminalitätsopfer begangen. Der Tag soll auf die persönliche, wirtschaftliche und rechtliche Situation von Betroffenen von Gewalt aufmerksam machen und ist jedes Jahr einem anderen, aktuell relevanten Thema gewidmet. 2016 steht der Tag ganz im Zeichen von Kriminalität am Arbeitsplatz. Für Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, die gemeinsam mit der Opferhilfe-Organisation Weisser Ring den „Tag der Kriminalitätsopfer" im Innenministerium veranstaltet, ist vor allem das Schweigen zu diesem Thema ein grundlegendes Problem:
„Die Tabuisierung von Gewalt am Arbeitsplatz – ich glaube, da haben wir noch Luft nach oben, damit dieses Thema kein Tabu ist. Es geht darum, dass wir seitens der Polizei immer wieder dazu motivieren, Anzeigen zu erstatten. Denn die Polizei kann nur dann aktiv werden, wenn auch eine Anzeige erstattet wird. Das ist unsere Aufgabe: Prävention und immer darauf hinzuweisen, Anzeige zu erstatten".
1,2 % der ÖsterreicherInnen sind von Gewalt am Arbeitsplatz betroffen. Europaweit sind es laut einer EU-weiten Studie sogar rund 4 Prozent. Besonders gefährdet sind vor allem Berufsgruppen, die häufig in Kontakt mit externen Personen stehen. Genauso wichtig wie eine psychologische und rechtliche Opferbetreuung seien hier vorbeugende Maßnahmen, so Alois Stöger, Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz:
„Opferschutz ist am besten dann umgesetzt, wenn Menschen erst gar nicht zu Opfern werden. Die vielen Maßnahmen, die wir miteinander diskutieren: Es braucht staatlichen Schutz, das ist wichtig. Der staatliche Schutz greift immer sehr hart und klar, wenn es bereits Opfer gibt...