Über ein Drittel aller Beschäftigten in Österreich arbeitet regelmäßig in der Freizeit. Das ergibt die aktuelle Auswertung des Arbeitsklimaindex der Arbeiterkammer Oberösterreich (AKOÖ). Auch im Urlaub arbeiten noch 18 Prozent der Befragten, und selbst im Krankenstand können 14 Prozent nicht loslassen. Am häufigsten ist diese sogenannte Entgrenzung bei Männern, und steigt mit zunehmenden Alter und Bildungsgrad. Reinhard Raml vom Sozialforschungsinstitut IFES:
„Mehr als ein Drittel aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erledigen in Ihrer Freizeit etwas für die Arbeit. Sei es irgendwas fertig zu machen, mit den Vorgesetzten zu telefonieren, mit Kunden zu telefonieren, oder Emails zu schreiben. Wir haben bewusst nach Dingen gefragt, die für die Arbeit erledigt werden, aber außerhalb der definierten Arbeitszeit geschehen. Da sind keine Bereitschaftszeiten, oder ähnliches, gemeint, sondern wirklich von der Arbeitszeit entgrenzte Tätigkeiten in der Freizeit. Da werden nach Dienstschluss Dinge erledigt und das wird dann vielleicht auch garnicht aufgezeichnet.“
Acht von Zehn Führungskräften arbeiten regelmäßig in ihrer Freizeit. Bemerkenswert findet Kraml aber, dass auch drei von zehn Beschäftigten ohne Leitungsfunktion in ihrer Freizeit arbeiten, wenn auch etwas weniger regelmäßig als Führungskräfte. So wird etwa in der Baubranche von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern häufig verlangt, dass über die Arbeitszeit hinaus gearbeitet wird. Diese Entgrenzung von Arbeitszeit und Freizeit kann auch zu gesundheitlichen Problemen führen. Reinhard Kraml:
„Der Umstand, dass man die Grenzen zwischen Arbeitszeit und Freizeit verwischen lässt, führt zu körperlichen und psychischen Gesundheitsproblemen...