2.500 österreichische Anlegerinnen und Anleger kämpfen um Schadensersatz in einem Anleger-Skandal. Geführt und unterstützt werden die Klagen vom Verein für Konsumenteninformation. Durch den Erwerb von „geschlossenen Fonds" der in Hamburg ansässigen „MPC Münchener & Petersen Capital AG" sollen insgesamt rund 170 Millionen Schaden für Anleger entstanden sein. Im Auftrag des Sozialministeriums und mit Finanzierung der Prozessfinanzierer führt der VKI eine Vielzahl von Gerichtsverfahren gegen MPC beziehungsweise deren Österreich-Tochter CPM. Peter Kolba, Leiter des Bereiches Recht des VKI:
„Das große rechtliche Problem ist, dass den Leuten diese geschlossenen Fonds so vermittelt wurden, dass ihnen gesagt wurde: „Das ist ein sicheres Produkt mit einem guten Ertrag". Und dass man ihnen die Feinheiten nicht erklärt hat. Insbesondere hat man niemandem erklärt, dass die versprochenen jährlichen Ausschüttungen von sieben Prozent und mehr wieder zurückbezahlt werden müssen, wenn es der Gesellschaft wirtschaftlich schlecht geht. Genau das passiert gerade".
MPC hat über Vermittlerbanken und Anlageberater ab 2002 seine „geschlossenen Fonds" auch in Österreich angeboten. Die von MPC geschulten und mit Prospektmaterial ausgestatteten Berater warben Kunden damit, dass es sich um ein „sicheres und ertragreiches" Investment handle. Man versprach rund sieben Prozent jährliche Ausschüttungen und eine Rückzahlung des Kapitals am Ende der Laufzeit. In den ersten Jahren wurden diese Ausschüttungen auch ausbezahlt, im Zuge der Wirtschaftskrise 2008 wurden erstmals in vielen Fonds die Ausschüttungen eingestellt. Ab 2013 gab es erste Fonds, bei denen die bereits ausbezahlten Ausschüttungen rückgefordert wurden...