Die Anzahl rassistischer Übergriffe im Internet hat im vergangenen Jahr stark zugenommen, das geht aus dem heute präsentierten Rassismus-Report des Vereins ZARA hervor. Mit 927 rassistischen Vorfällen insgesamt, wurden im Jahr 2015 um 133 Fälle mehr an ZARA gemeldet als noch 2014. ZARA sucht nicht aktiv nach solchen Vorfällen, sondern ist auf Meldungen aus der Zivilgesellschaft angewiesen. Im Zentrum von Hetzbotschaften, Falschmeldungen und Feindbildkonstruktionen im Internet standen sehr häufig Geflüchtete. Lilian Levai von ZARA:
„Die Inhalte waren teilweise absurd. Trotzdem wurden sie unglaublich schnell verteilt. So hat eine Userin auf Facebook gepostet, dass sie einen Vorfall in einem oberösterreichischen Krankenhaus beobachtet hat. Ein junger österreichischer Mann wäre, trotz seines Herzfehlers, nicht behandelt worden. Ihrer Meinung nach lag das daran, dass es ‚auf dem langen Gang der Station nur so von Asylanten jeglicher Hautfarbe gewimmelt‘ habe. Sie hat auch geschrieben: ‚Österreicher ziehen überall nur die Arschkarte und wenn jetzt noch einmal jemand von Nächstenliebe spricht und mir erklären will, die Asylanten brauchen unsere Hilfe, dem spucke ich ins Gesicht.‘ Bevor das betroffene Spital, oder auch der junge Mann klarstellen konnten, dass diese Vorwürfe auch nicht nur im Ansatz richtig waren, war das Posting schon fast 5000 mal geteilt worden.“
ZARA fordert Menschen auf, sowohl im Internet, als auch im richtigen Leben, nicht wegzuschauen, wenn sie rassistische Vorfälle bemerken. Opfer würden in den Beratungen oft sagen, dass sie ganz gut damit umgehen können, dass es eine einzelne Person gibt, von der sie diskriminierend behandelt werden...