Die Gesundheitsberufe-Konferenz warnt vor ständig wachsenden Anforderungen an Beschäftigte im Gesundheitssystem. Ein verändertes Krankheitsspektrum, informierte PatientInnen, Migration und geänderte Ansprüche der jüngeren Generationen an Beruf und Arbeitsplatz, sowie der rasante technologische Fortschritt fordern den Aufbau neuer Rahmenbedingungen im Gesundheitsbereich. Drohende Versorgungsmängel, Einsparungen und damit verbunden immer längere Wartezeiten für PatientInnen und eine Verdichtung der Arbeitszeit stehen laut Romana Schöberl - Vorsitzende der Gesundheitsberufe-Konferenz - an der Tagesordnung:
„Das größte Problemfeld sind sicher die Kosteneinsparungen. Die Qualität muss gehalten werden, oder sogar verbessert werden. Dass das nicht ohne Konsequenzen geht ist klar, weil das geht natürlich auf die Gesundheitsberufe. Die bekommen alle physische und psychische Probleme. Wir müssen in den Gesundheitsberufen ja auch auf uns selbst schauen, damit wir auf die Patienten eingehen können. Die Patienten leiden dann natürlich auch darunter, nicht nur die Gesundheitsberufe selbst, das betrifft wirklich jeden.“
Dabei liegt Österreich in Sachen ÄrztInnendichte an der Spitze der OECD-Länder. Auch was die Anzahl der Medizin-AbsolventInnen und das Verhältnis von Pflegepersonal pro EinwohnerIn betrifft, liegt Österreich OECD-weit im oberen Bereich. Zu befürchten ist daher kein absoluter, sondern eher ein relativer Mangel, erklärt Karin Gutiérrez-Lobos von der Med-Uni Wien:
„Was man schon jetzt teilweise sieht, ist dass es zu einem relativen Mangel kommt. Zum Beispiel zu einem Ungleichgewicht in der Versorgung zwischen Stadt und Land, oder einem Ungleichgewicht zwischen einzelnen Fachbereichen - Stichwort: Mangelberufe wie Kinderpsychiatrie - und auch zu einem Ungleichgewicht zwischen niedergelassenem- und Spitalspersonal...