Das Rote Kreuz und die Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger (IG-Pflege) nutzt den heutigen Weltgesundheitstag, um auf die Situation Demenz-Erkrankter und ihrer pflegenden Angehörigen aufmerksam zu machen. 84 Prozent der Pflegegeldbezieher in Österreich werden zuhause gepflegt und versorgt. Besonders die Betreuung Demenz-Erkrankter stellt dabei eine große Herausforderung für pflegende Angehörige dar. Birgit Meinhard-Schiebel, Präsidentin der IG-Pflege:
„Derzeit sind in Österreich rund 130.000 Menschen von einer dementen Erkrankung betroffen und wir hoffen, dass jeder zumindest eine, oder einen pflegenden Angehörigen hat. Wenn man das hochrechnet, könnten das bis zu 200.000 Menschen sein, die als pflegende Angehörige tätig sind. Viele davon vermindern ihre Erwerbstätigkeit, um sich das leisten zu können. Das hat gravierende Auswirkungen auf ihre eigenen späteren Pensionsleistungen. Das ist wirklich dramatisch. Den pflegenden Angehörigen fehlen dann die Pensionszeiten. Selbst wenn sie sich freiwillig weiter versichern, heißt das nicht, dass die Höhe der Pension dann dem entspricht, was ihr Verdienst wäre. Das ist ein sehr komplexes Problem, und da müssen wir ein Augenmerk darauf haben.“
Neben diesen finanziellen Nachteilen, ist die Pflege von demenzkranken Angehörigen vor allem eine große psychische Herausforderung. Die Erkrankten verlieren ihre Fähigkeit den Alltag gut bewältigen zu können. Sie verlieren nach und nach auch ihre Persönlichkeit, was gerade für Angehörige eine dramatische Situation darstellt. Hanna Fiedler pflegt ihren an frontotemporaler Demenz erkrankten Mann. Diese Erkrankung bewirkt, dass er seine Fähigkeit mit anderen Menschen umzugehen, soziales Verhalten an den Tag zu legen, verliert...