Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden in den letzten Monaten und Jahren immer pessimistischer, was ihre eigenen Chancen im Berufsleben, die Lage auf dem Arbeitsmarkt generell und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes betrifft. Zu diesem Ergebnis kommt die Arbeiterkammer Oberösterreich (AKOÖ) in ihrer aktuellen Auswertung des Arbeitsklima Index. Dieser liegt im Gesamtdurchschnitt nur noch bei 105 Punkten und damit so niedrig wie seit 12 Jahren nicht mehr. Daniel Schönherr vom Meinungsforschungsinstitut SORA:
„Angesichts dieser Ergebnisse kann man noch nicht von einer Depression am Arbeitsmarkt sprechen, aber ich würde es zumindest eine depressive Verstimmung nennen. Denn was sind die Anzeichen dafür? Die Medizin sagt uns es ist Niedergeschlagenheit, es ist Lustlosigkeit, es ist Erschöpfung. Die Folgen sind Resignation, sind Aufgabe, und sind Rückzug. Das ist etwas, was wir aus der Arbeitszufriedenheitsforschung sehr gut kennen - etwa das Phänomen der inneren Kündigung bei einer ständigen Arbeitsplatzunsicherheit. Und wenn heute schon jeder fünfte Beschäftigte sagt, er oder sie möchte in naher Zukunft die Firma wechseln, oder gleich den ganzen Beruf, dann muss das letztlich auch die Wirtschaft und die Unternehmen auf den Plan rufen.“
Mit einem Arbeitsklima Index von nur 94 Punkten besonders betroffen, sind Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die lediglich über einen Pflichtschulabschluss verfügen. Mit vier Punkten seit letztem Frühjahr überraschend am stärksten ist der Arbeitsklima Index aber bei den Akademikerinnen und Akademikern zurückgegangen. Eine Mehrheit von 53 Prozent dieser Gruppe sind mittlerweile etwa unzufrieden mit den Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten im Job...