Juckreiz, Schwellungen, sogar Schmerzen: Wir kennen es alle – Gelsenstiche. Forscher der Evolutionsbiologie der Universität Wien prognostizieren nun eine neue „Angriffswelle“ der unangenehmen Blutsauger.
Sie fallen vor allem im Hochsommer über uns her – die Gelsen. Klein, aber nicht zurückweichend, fallen sie über uns her und das Tag und Nacht. Angezogen werden sie dabei von unserer abgegebenen Wärme, aber auch durch den Geruch. Gegenmittel gibt es viele. „Ich kenne aber keines, das wirklich helfen würde!“, so der Evolutionsbiologe Hannes Paulus.
Nun steht eine neue Invasion von Gelsenschwärmen bevor. Die Bedingungen für eine große Population sind ideal: Zuerst trockenes-, heißes-, dann wieder feuchtes Wetter. Besonders in Städten, wie auch Wien, finden sich auch viele Feuchtgebiete wie Seen, Auen und Flüsse.
Der unangenehme Juckreiz als Folge der Gelsenstiche auf unserer Haut ist uns wohlbekannt. Er entsteht dadurch, dass die Gelse vor dem eigentlichen Blutsaugen eine Art Anti-Gerinnungsmittel ins Blut abgibt, um zu verhindern, dass das Blut an der Einstichstelle stockt. Des Weiteren kann der Gelsenstich unangenehm sein, wenn die Gelse beim Stechen einen Schmerzpunkt in der Haut trifft. Ansonsten würde man den Stich nicht bemerken, erst anhand des nachfolgenden Juckreizes. Einziges effektives Gegenmittel als Tipp des Experten: Ein Gelsenschutzvorhang oder Gitter. Alle anderen Produkte wie Sprays, Piepser und sonstiges verfehlen ihre Wirkung weitgehend.
Gesprächspartner:
- Hannes PAULUS, Professor für Evolutionsbiologie, Uni Wien
060816Paulus1: Zu den Ursachen der Gelsenvermehrung
060816Paulus2: Zum Schutz
060816Paulus3: Zum Grund woher Gelsenplage
060816Paulus4: Zu betroffenen Gebieten
060816Paulus5: Zur Wirksamkeit der Gegenmaßnahmen
060816Paulus6: Zum Stechvorgang
060816Paulus7: Zur Ursache von Schmerzen