Die rasante Weiterentwicklung von Online-Tools und -Services ermöglicht es PatientInnen im Gesundheitssystem von reinen KonsumentInnen zu MitgestalterInnen zu werden. Über das System mednanny.at werden bereits heute drei Millionen Termine bei ÄrztInnen vereinbart und gemanagt. Der Gynäkologe Johannes Huber war einer der ersten, der auf diesen Zug aufgesprungen ist. Er nutzt diese Technologie bereits seit rund zehn Jahren:
„Eine informierte Patientin ist immer eine gute Patientin. Wenn in einem elektronischen System hochqualifizierte Information mit wissenschaftlicher Evidenz angeboten wird, dann ist das begrüßenswert. Dazu kommt, dass die elektronische Verteilung von Terminen den Arzt sehr entlastet, und auch die Kombination. Wenn sich eine Patientin zu einem Termin anmeldet, dann kann sie sofort gewisse Informationen abrufen. In Zukunft soll das auch noch ausgebaut werden, dass sich die Patientin gleich mit den Problemen, mit denen sie sich anmeldet, vertraut machen.“
Neben seriösen, auf wissenschaftlicher Evidenz basierenden Informationen, trägt das Internet aber auch häufig zur Verwirrung von PatientInnen bei. Johannes Huber rät, sich an ausgewiesene ExpertInnen zu halten, die auch klar sichtbar Verantwortung für präsentierte Inhalte übernehmen. Er selbst betreut den Bereich Frauengesundheit auf der Platform mednanny.at. Auch der Diabetologe, Bernard Ludwig, setzt auf elektronische Vernetzung mit seinen PatientInnen. Besonders im Fall von Diabetes sieht er dadurch erhebliche Vorteile im Vergleich zu früher:
„Im besten Fall hat man im Patientenkontakt ein Diabetes-Tagebuch bekommen...