5.422 Unternehmen mussten im Jahr 2015 in Österreich Insolvenz anmelden. Dieser Rückgang um 3,2 Prozent drückt die Anzahl der Firmenpleiten auf ein 13-Jahres-Tief. Diese Zahlen hat die Gläubigerschutzorganisation Creditreform heute im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert. Österreich sei, gemeinsam mit den EU-15, sowie Norwegen und der Schweiz, auf den Wachstumspfad zurückgekommen, so Creditreform-Aufsichtsrat Helmut Rödl. Als EU-15 werden jene Länder bezeichnet, die bereits vor der Erweiterung von 2003 der EU angehörten. Helmut Rödl:
„Im Jahr 2015 wurden insgesamt 174.941 Insolvenzfälle gemeldet. Das sind knapp 7200, oder 3,9 Prozent weniger, als noch im Jahr zuvor. Bereits 2014 war es ja zu einem Rückgang der Pleiten gekommen, damals minus 10.600 Fälle, oder 5,5 Prozent. Summa summarum haben wir in den letzten beiden Jahren also eine positive Entwicklung. Trotz dieser deutlichen Entspannungstendenzen in diesen beiden Jahren, bleibt die Zahl der jährlichen Insolvenzfälle in Westeuropa höher, als vor der Finanzkrise 2008/09. 2008 hatte es 155.000 Unternehmenszusammenbrüche gegeben.“
Besonders stark zeigt sich dieser Effekt anhand der Krisenländer Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien, wo die Insolvenzzahlen, trotz Rückgängen, immer noch doppelt so hoch liegen, wie im Jahr 2008. Negative Ausreißer bei der Entwicklung der Insolvenzzahlen ist neben Frankreich vor allem die Schweiz, berichtet Helmut Rödl:
„Die Schweiz ist 2015 eines der wenigen Länder Westeuropas, das einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen verzeichnet. Die Zahl der Insolvenzfälle stieg auf 6...