In Österreich nehmen 42 Prozent aller 45- bis 55-Jährigen pflanzliche Präparate gegen Wechselbeschwerden ein, wie eine GfK-Umfrage ergab. Nichts desto trotz steht die pflanzliche Medizin immer wieder in der Kritik der medialen Berichterstattung - zu unrecht, wie Befürworter der pflanzlichen Behandlungsmethode argumentieren. Konsumenten und Patienten, so deren Konsens, werden durch verallgemeinernde Berichterstattung verunsichert. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Bauer, Vizepräsident der Herbal Medicinal Products Platform Austria (HMPPA) und Leiter des Instituts für Pharmazeutische Wissenschaften, Universität Graz:
„Das Hauptproblem ist, dass hier undifferenziert verschiedene Präparategruppe in einen Topf geworfen wurden und, dass man nicht wirklich die Unterschiede, die es zwischen zum Beispiel Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln gibt, zur Kenntnis genommen hat. Man muss einfach ganz klar sehen: Arzneimittel müssen, bevor sie auf den Markt kommen, zugelassen werden, müssen Wirksamkeit nachweisen - was Nahrungsergänzungsmittel nicht müssen. Insofern sind da wirklich große Unterschiede. Beide Präparategruppen gleichermaßen zu diskreditieren, finde ich nicht gut".
In einem Gespräch der HMPPA stand vor allem ein Artikel in der aktuellen Ausgabe des „Konsument"-Magazins im Kreuzfeuer der Kritik. „Wenig geeignet" lautete das Testurteil des Magazins zum Thema pflanzliche Behandlungsmethoden beim Beschwerdebild Wechselbeschwerden. Während sich die Behandlung mit Traubensilberkerze, Isoflavonen und anderen pflanzlichen Mitteln längst in der Praxis bewährt habe, sei das negative Testurteil des „Konsument" einerseits nicht gerechtfertigt, schließe andererseits auch andere Behandlungsmethoden generell aus...