63 Prozent der österreichischen Familien wenden bei Kleinkindern homöopathische Medizin an, wie eine GfK-Studie zeigt. Die Einsatzbereiche sind vielfältig: Von Zahnungsbeschwerden, Drei-Monats-Koliken, Infekten der Atemwege über Schlafstörungen und innere Unruhe, bietet die homöopathische Medizin eine Ergänzung beziehungsweise in manchen Fällen auch eine Alternative zur Schulmedizin - und das nebenwirkungsarm, wie Befürworter der homöopathischen Behandlungsmethode betonen. Nichtsdestotrotz sind Kinder in puncto Medizin deutlich benachteiligt, da sie jahrelang in keinerlei Arzneimittelstudien eingebunden wurden. Prim. Univ.-Prof. Dr. Karl Zwiauer, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde, Leiter der Kinder- und Jugendabteilung im Landesklinikum St. Pölten:
„Kinder sind letzendlich pharmazeutische Waisen. Jahrelang hat man Kinder nicht eingebunden, und aus unterschiedlichen Motiven eigentlich um gewisse Genüsse des Fortschrittes gebracht. Und das unter einem ethischen Postulat, dass man Kinder Arzneimittelforschungen nicht aussetzen möchte. Und letzendlich hat sich das auch in den Meinungen der Eltern wiedergespiegelt: Ich will auf der einen Seite als Elternteil, dass das Kind die bestmögliche Behandlung haben wird, und andererseits möchte ich nicht, dass mein Kind in eine Studie eingeschlossen wird. Diese beiden Extreme haben letztendlich zu einer pseudoethischen Situation geführt, dass es ganz wenige Studien gegeben hat, die mit Kindern gemacht worden sind. Was dazu führt, dass circa 80 Prozent aller zugelassenen Medikamente nicht für Kinder freigegeben und zugelassen sind, und dass es keine genaue Dosierungsempfehlungen gibt."
Nur zwanzig bis dreißig Prozent der von der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA zugelassenen Medikamente, sind auch für Kinder zugelassen...