Zehn Wochen vor Beginn der olympischen Spiele in Rio de Janeiro hat die Dreikönigsaktion zwei Jugendliche aus Brasilien eingeladen, um vor österreichischen Kindern zu berichten, welche Auswirkungen Olympia auf ihr Leben hat. Sie erzählen von Wasser, das krank macht, Polizisten, die Kinder schlagen und stinkendem Müll auf den Straßen. Am meisten leiden die Schwächsten der Gesellschaft, die Kinder, darunter. Ricardo de Conceição Aquino und Leticia Silva Farias, beide 13, berichten der ersten Klasse D des Wiener GRG 16 in der Maroltingergasse darüber, wie viele Kinder und Familien aufgrund von Olympia in Rio ihr zuhause verloren haben:
„[Aquino] In Rio hat die Stadtregierung einfach irgend etwas erfunden. Zum Beispiel: Hier, in der Nähe von diesem See, da ist es sehr gefährlich. Das Wasser ist verschmutzt, deswegen müssen alle Leute wegziehen. Dann haben sie die Leute einfach genommen und gesagt, ihr müsst irgendwo da raus ziehen. Im Endeffekt war das aber nicht nur ein paar hundert Meter weiter. Das war vielmehr so, wie wenn man in Wien wohnt, und dann in Frankfurt. [Farias] Wenn man dann so plötzlich wegziehen muss von dort wo man wohnt, ist das sehr schlecht für die Familien, und vor allem für die Kinder. Die können dann nicht mehr in die Schule gehen, in die sie immer gegangen sind, sondern in eine andere, wo sie niemanden kennen. Oft ist es sogar zu weit um die alten Freunde überhaupt zu besuchen. Für viele ist der Schulwechsel so schwierig, dass sie das Schuljahr dann nicht schaffen“
Zwar werden in vielen Fällen Entschädigungen an die Familien ausgezahlt, diese reichen aber nicht, um sich am neuen Wohnort ein Leben aufzubauen, berichtet Ute Mayrhofer von der Dreikönigsaktion...