Der heute im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellte Nationale Bildungsbericht zeigt konkreten Erneuerungsbedarf im österreichischen Schulsystem. Vor allem im Bereich der Unterstützung von schwächeren Schülern und Schülerinnen ist eine Neuausrichtung dringend notwendig. So sei es wesentlich, künftig vor allem auf individuelle Förderung der Schüler und Schülerinnen zu setzen. Aus dem Bericht ergeben sich vier wesentliche Kernpunkte, so Univ.-Prof. (i. R.) Dr. Ferdinand Eder, Vertreter der Herausgeberinnen und Herausgeber:
"Das Erste ist, wir brauchen verstärkte Förderung jedes einzelnen Schülers und jeder einzelnen Schülerin. Der zweite Bereich ist, dass das System mehr Verantwortung vor allem für die leistungsschwächeren SchülerInnen übernehmen muss. Wenn dort Förderung gelingt, haben wir deutliche Zuwächse an Qualifikationen. Der dritte Bereich ist: Wir sind in einer Phase des Schulsystems und das erfordert, dass sich Lehrer und LehrerInnen und auch die SchulleiterInnen entsprechend weiterbilden. Das heißt, wir brauchen in Zukunft verstärkte Investitionen in die Weiterbildung, nicht nur eine Neuausordnung der Ausbildung von Lehrern und Lehrerinnen. Der vierte Bereich: Die Autoren signalisieren, wir haben eine Steuerung des Schulssystems, die eigentlich das Lernen nicht unterstützt sondern eher verkompliziert, wenn nicht gar behindert und letzten Endes kostenaufwändig und ineffizient ist".
Österreich hat im internationalen Vergleich überproportional viele Schüler und Schülerinnen mit Kompetenzmängeln. Ein großer Anteil davon sind sogenannte "Underachievers" - das sind SchülerInnen, die erwartungswidrig schlechte Leistungen bringen und Potential für bessere Leistungen haben, es aber nicht entsprechend umsetzen können...