In Österreich werden jedes Jahr 800.000 Tonnen an Lebensmitteln weggeworfen. Etwa 500.000 Tonnen davon gelten nach Schätzungen von Abfall-Experten als vermeidbar. Der größte Teil des Lebensmittel-Müllbergs entfällt dabei auf die privaten Haushalte. 206.000 Tonnen an vermeidbaren Lebensmittelabfällen und Speiseresten landen jährlich in den Bio- und Restmülltonnen. Ulli Sima, Stadträtin für Umwelt in Wien:
„Vielen Menschen war lange Zeit nicht bewusst wie viele Lebensmittel sie eigentlich wegwerfen. Jeder denkt, es ist nur er selbst, der beim Billa einen Dreierpack kauft, ihn im Kühlschrank zwischenlagert und dann ungeöffnet in den Müll weitergibt. Auch ich bin da nicht frei von Sünde, wenn man das so sagen will. Wenn man eine große Familie versorgen muss, kauft man eben ein bisschen auf Reserve. Durch Kampagnen bemerkt man dann, dass es vielen Menschen so geht. Wir haben ausrechnen lassen, dass pro Haushalt 400 Euro jährlich anstatt im Magen, im Müll landen. Wir sprechen da von 70.000 Tonnen Restmüll, das sind 7.000 Müllwägen, die mit intakten Lebensmitteln gefüllt sind, alleine in Wien.“
Im Rahmen des Vienna Food Festivals, das von heute (Freitag 03.06., Anm.), bis Sonntag im Hof des Wiener Rathauses stattfindet, soll nicht nur die Koch- und Esskultur hochleben. Begleitend findet auch ein Symposium statt, das den Status Quo in Sachen Lebensmittelabfall aufzeigt und Möglichkeiten diskutiert, diese Abfälle zu reduzieren. Eine der Referentinnen ist die Abfallexpertin Felicias Schneider von der Boku Wien:
„Laut einer Schätzung der UNO-Landwirtschaftsorganisation werden weltweit jedes Jahr rund 1,3 Milliarden Tonnen an Lebensmitteln weggeworfen...