Drei Viertel aller landwirtschaftlich genutzten Nutztierarten und Pflanzensorten weltweit sind in den letzten 100 Jahren verloren gegangen. So gibt es zwar etwa 26 Kulturarten des Weizen, mit über 290 bekannten Formen. Genutzt werden weltweit aktuell fast ausschließlich zwei Arten, in weniger als 10 verschieden Formen. Darüber hinaus sind viele Nutztierarten vom Aussterben bedroht. In den letzten Jahren verschwindet im Durchschnitt jeden Monat eine Rasse für immer. Diesem Arten- und Sortensterben setzt das weltweite Netzwerk Slow Food nun die sogenannte ‚Arche des Geschmacks‘ entgegen. Barbara van Welle, von Slow Food Wien:
„Auch wenn wir uns zur Zeit hier in Österreich ein wenig über das Regenwetter beschweren, wir haben die Erderwärmung. Das hat ganz viel mit dem Verlust der landwirtschaftlichen Vielfalt zu tun. Die industrielle Lebensmittelproduktion, zum Beispiel die industrielle Tierhaltung, trägt schon mehr zur Klimaerwärmung bei, als der Individualverkehr. Wir haben einen unglaublichen Verlust der Sortenvielfalt. Wir sollten eigentlich ständig auf die Straße gehen und für die Rettung der Sorten und Arten demonstrieren. Zur Zeit werden 80 Prozent des Fleischkonsums mit zwölf bis 13 Arten bestritten. Genauso haben wir etwa 75 Prozent des Saatgutes auf unseren Feldern verloren. Das ist ein globales Problem. In der Arche des Geschmacks werden jene Lebensmittel bewahrt, gerettet und beschrieben, die deutlich machen, wie wichtig es ist die Biodiversität zu sichern.“
Um in die Arche des Geschmacks aufgenommen zu werden, müssen Produkte neben besonderer geschmacklicher Qualität auch identitätsstiftend für eine Region sein...