Psychische Probleme sind für jede zweite Arbeitnehmerin und jeden zweiten Arbeitnehmer immer noch ein Tabu-Thema am Arbeitsplatz. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage unter 1.000 ArbeitnehmerInnen und 218 ArbeitgeberInnen im Auftrag der Online-Portale Karriere.at und Instahelp.me. Krankenstände auf Grund psychischer Probleme werden scheinbar oft verheimlicht, berichtet Martin Pansy, Geschäftsführer von Instahelp.me:
„Mehr als die Hälfte jener Arbeitnehmer, die hier eine Angabe gemacht haben, haben gesagt, dass sie im Falle eines psychischen Problems auf jeden Fall ein körperliches als offiziellen Grund für den Krankenstand, dem psychischen in der offiziellen Krankmeldung vorziehen würden. Diese Tatsache deckt sich auch mit der Einschätzung auf Arbeitgeberseite. Unter den offiziellen Krankenständen werden 87 Prozent auf körperliche Leiden zurückgeführt, und nur 13 Prozent auf psychische. Inoffiziell nehmen die Arbeitgeber aber an, dass 31,4 Prozent der Krankenstände psychischen Ursprungs sind - also im Grunde fast jeder dritte Krankenstand in Österreich.“
Drei Viertel aller befragten ArbeitnehmerInnen und neun von zehn der ArbeitgeberInnen bewerten etwa Fieber als Krankenstandsgrund mit ‚Wäre auf jeden Fall akzeptiert‘. Bei Panikattacken sind es hingegen auf beiden Seiten nur mehr etwa ein Drittel, und bei Schlafstörungen nur noch etwa 10 Prozent. Dennoch sind acht von zehn Befragten der Meinung, dass der psychische Zustand von MitarbeiterInnen deren Produktivität stark beeinflusst. Nur ein Viertel der ArbeitnehmerInnen geben an, dass sie kostenlose psychologische Beratung im Unternehmen ‚auf jeden Fall‘ in Anspruch nehmen würden...