Österreichs EU-Parlamentarier zeigen sich besorgt über den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Nachdem heute früh das Ergebnis des historischen Referendums bekanntgegeben wurde, in dem sich 51,9 % der Briten gegen einen Verbleib in der EU ausgesprochen haben, luden Österreichs EU-Abgeordnete mit Ausnahme von Harald Vilimsky, zu einer Pressekonferenz in das Parlament. Es herrscht große Besorgnis, so der Grundtenor. Othmar Karas, Abgeordneter der EPP:
Karas: „Es ist ein trauriger Tag, der sehr betroffen macht, weil er ein enormer Schaden für das Vereinigte Königreich ist. Es wird zu einem Zerfall des Vereinigten Königreichs kommen. Schottland wird herausgehen wollen, Nordirland wird sich Irland anschließen wollen. Es ist zum Schaden der Europäischen Union. Wir werden sehen, wie abhängig wir von einander in einer globalisierten Welt sind. Das zeigen die Börsenkurse heute schon. Wir sind wirtschaftlich, sozial, ökologisch so miteinander verwoben, auch wir Österreicher mit unseren Nachbarn, dass wir die Zusammenarbeit intensivieren müssen und nicht die Schuldzuweisung stärken dürfen“.
Auch aus sozialdemokratischer Sicht sei heute ein trauriger Tag, so die Abgeordnete der S&D (Anm.: Socialists and Democrats) Evelyn Regner. Besonders der Gedanke der Europäischen Union als Friedensprojekt sollte heute hervorgehoben werden. Die Entscheidung Großbritanniens ist dennoch zu respektieren und umzusetzen, so Regner:
„Auch aus sozialdemokratischer Sicht ist das eindeutig ein trauriger Tag. Die Europäische Union ist ein Zusammenschluss von Staaten, die wollen, dass ihre Bürgerinnen und Bürger es ökonomisch, sozial aber auch politisch besser haben...