Die Wiener Börse stand im ersten Halbjahr 2016 stark unter Druck und blickt auf ein turbulentes zweites Halbjahr voraus. Verantwortlich dafür sind in erster Linie externe Einflüsse wie China oder der angekündigte EU-Austritt Großbritanniens. Vor allem wegen dem Brexit herrschen große Unsicherheiten im Finanzsektor. Die Konsequenzen für den heimischen Aktienmarkt sind derzeit allerdings noch nicht abzuschätzen, so Fritz Mostböck, Leiter des Bereichs Group Research der Erste Bank:
"Wir glauben, dass der Brexit die Konjunktur und auch in der Euro-Zone belasten wird. Wir erwarten daher im weiteren Verlauf des Jahres ein gedämpftes Wirtschaftswachstum. Eine zusätzliche Gefahr birgt natürlich die ständige politische Unsicherheit. Was die EZB betrifft, glauben wir, dass sie vorerst die Geldpolitik unverändert lassen wird".
Dennoch herrscht leiser Optimismus. Die Wiener Börse ist nach wie vor stark von Zentral- und Osteuropa (CEE) dominiert. Ein Großteil der ATX-Unternehmen erwirtschaftet Umsatz und Ertrag in den CEE-Ländern - nach Marktkapitalisierung sind das rund 71 Prozent des ATX. Im Vergleich zur Euro-Zone ist in den CEE-Ländern ein positiveres Wachstumspotenzial abzusehen. Christoph Schultes, Senior Analyst CEE Equity Research der Erste Bank:
„Auch wenn wir in Österreich oder in der Eurozone von Wachstumsraten von 1,3 oder 1,4 Prozent reden und das vielleicht auf den ersten Blick nicht besonders viel wirken mag, sind das trotzdem Niveaus, mit denen wir sehr gut leben könnten. Was besonders wichtig ist für die ATX-notierten Unternehmen: Ein Drittel der Umsätze der ATX-Unternehmen werden in Zentral- und Osteuropa generiert...