Knapp ein Jahr lang haben Vertreter der Ärztekammer für Niederösterreich, des Zentralbetriebsrates der Landeskliniken und der Gewerkschaft mit Vertretern des Landes Niederösterreich über die Zukunft von rund 3.800 Ärzten verhandelt. Dabei herausgekommen ist eine Lösung, von der beide Seiten profitieren sollen: Die Ärzte sollen künftig deutlich fairer entlohnt werden, das Land Niederösterreich soll durch die attraktiveren Bedingungen neue Ärztinnen und Ärzte gewinnen. Der Kernpunkt der Verhandlungen war die Gleichstellung aller in Ausbildung stehenden Ärzte und Ärztinnen. KR Peter Maschat, Zentralbetriebsratsvorsitzender der NÖ Landeskliniken:
„Wenn man die zukünftige Ausbildung der Ärztinnen und Ärzte betrachtet, haben wir jetzt nur noch ein Gehaltsschema für alle. Bis jetzt gab es eine Unterscheidung in Ausbildung zur Allgemeinmedizin beziehungsweise danach Ausbildung zum Oberarzt oder zur Oberärztin. Da hatten wir zwei Schemata. Dass diese jetzt zu einem, zum Besseren, zusammengefasst wurden, ist ganz, ganz wichtig. Auch strukturpolitisch. Es soll zumindest von der Bezahlung bei der Ausbildung kein Nachteil geschaffen werden, wenn sich jemand für die Ausbildung zum Allgemeinmediziner entscheidet.“
Bisher hatten Turnusärzte - das heißt Ärzte in Ausbildung zum Allgemeinmediziner - ein deutlich niedrigeres Gehalt als Assistenzärzte, also Ärzte, die sich zum Facharzt ausbilden lassen. Mit der aktuellen Ärztenovelle wird es keine Differenzierung mehr bei der Entlohnung geben. Das soll zu einer deutlichen Aufwertung des Arztes für Allgemeinmedizin führen und auch ein Ausdruck der Wertschätzung für die Disziplin der Allgemeinmedizin sein...