Die schwierige wirtschaftliche Lage in Österreich und ganz Europa erfordert besonderes Geschick an den heimischen Märkten. Politische Veränderungen, wie zuletzt der Brexit, sorgen auf internationaler Seite für Unsicherheiten in der Finanzwelt. Das spüren auch österreichische Unternehmen, die hierzulande ebenfalls mit einer suboptimalen wirtschaftlichen Situation konfrontiert sind, wie die MTH Retail Group. Sie kritisiert die aus ihrer Sicht zu starken Regulierungen der österreichischen Märkte, was vor allem die Finanzierung von mittelständigen Unternehmen erschweren würde. Diese bestehenden Regulierungen sind trotz guter Positionierung am Markt ein Hindernis für kleinere und mittelgroße Handelsketten, so Josef Taus, Vorstand der MTH Retail Group. Taus über die schwierige Finanzierungs-Situation in Österreich:
„Wir haben von Anfang an unser Finanzsystem ohne einen organisierten Kapitalmarkt aufgebaut. Wenn Sie sich die Wiener Börse ansehen, werden Sie merken: Da ist nicht allzu viel los. Das liegt nicht daran, dass die Leute untüchtig sind. Sondern das liegt an der Linie, die gefahren wurde. Wir haben Österreich mit zwei Dingen finanziert: Das Erste war die vorzeitige steuerliche Abschreibung, sehr rasch nach dem Krieg. Da waren Unternehmen gezwungen viel zu investieren und abzuschreiben, sodass sie wenig Steuern zu bezahlen hatten. Das war die Basis des internen Aufbaus. Und das Zweite waren die Bankkredite. Wir haben eine Vermögensbildungspolitik gehabt, die sich im Wesentlichen auf die Spareinlage gestützt hat. Und das haben wir bis heute noch. Die EU fährt mit dem Euro eine völlig andere Linie. Dazu werden die Banken überreguliert. Das ist ganz schwierig. Und wenn nun zu Recht gejammert wird, dass in Österreich in der mittelständischen Industrie zu wenig investiert wird, dann ist das nicht verwunderlich...