Im Jahr 2035 werden rund drei Millionen Österreicherinnen und Österreicher über 60 Jahre alt sein. Weltweit stellen die über 60-Jährigen heute mit 800 Millionen zwölf Prozent der Bevölkerung, 2050 wächst dieser Anteil auf zwei Milliarden Menschen und 21 Prozent. Die generell steigende Lebenserwartung bringt in Zukunft große Herausforderungen auf dem medizinischen Sektor. Speziell die neurogeriatrische Versorgung und die Sozialsysteme sind gefordert. Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Grisold, Generalsekretär der WFN; Vorstand der Neurologischen Abteilung, SMZ Süd - Kaiser-Franz-Josef-Spital, Wien:
"Die Herausforderung in einer Gesellschaft, in der die Menschen immer älter werden, ist es, das Alter bestens medizinisch zu begleiten. Es darf durch das Altern kein Nachteil entstehen. Es sollten altersentsprechende Krankheiten gut behandelt werden. Im Bereich der Neurologie kann man sagen, insbesondere Demenzerkrankungen und kognitiven Erkrankungen soll vorgebeugt werden, und wenn sie auftreten, sollen sie bestens betreut werden."
Eine besondere Herausforderung stellen die neurologischen Erkrankungen dar. In Europa leiden nach Angaben des European Brain Council 220,7 Millionen Menschen an zumindest einer neurologischen Erkrankung. Darunter fallen beispielsweise Krankheiten wie Epilepsie, Multiple Sklerose oder Migräne. Damit liegt die Erkrankungsprävalenz höher als jene durch Krebs, Atemwegserkrankungen oder gastrointestinale Störungen. Univ.-Prof. Dr. Reinhold Schmidt, Past Präsident der ÖGN; 1. Stv. Klinikvorstand, Universitätsklinik für Neurologie, Graz:
"Die häufigsten neurologischen Erkrankungen im höheren Alter sind demenzielle Syndrome, die verschiedene Ursachen haben können...