Erneuerbare Energien, wie die Windkraft, boomen sowohl in Europa, als auch in Nordamerika. Bei der Weltklimakonferenz Ende vergangenen Jahres wurden ambitionierte Klimaziele vereinbart. Österreich hat sich etwa zum Ziel gesetzt, bis 2030 seinen gesamten Stromverbrauch durch erneuerbare Energiequellen zu decken. Frank Dumeier, Vorstandsvorsitzender von W.E.B., einem österreichischen Windkraft-Hersteller und -Betreiber, umreißt die aktuelle Lage der Windkraft in Europa:
„Wir hatten im Jahr 2015 bereits 142 Gigawatt an Windkraftleistung in Europa. Das entspricht elf Prozent des europäischen Stromverbrauchs. Für mich ist es sehr eindrucksvoll, was hier in den letzten 10 Jahren erreicht wurde. Früher wurde das noch belächelt. Elf Prozent sind gewaltig. Noch gewaltiger ist, wenn man den Prognosen glauben schenkt, dass wir 2030 400 Gigawatt Windkraftleistung, also etwa 30 Prozent des Verbrauches durch Windkraft decken werden.“
W.E.B. betreibt aktuell 205 Windkraftanlagen in sechs Ländern Europas und in Kanada. Zum Jahreswechsel 2016/17 sollen in den USA, als siebter Markt des Unternehmens, erste W.E.B Windräder in Betrieb gehen. Während die sechs Auslandsmärkte boomen, stockt das Geschäft im heimatlichen Markt ein wenig, erklärt Dumeier. Den Grund dafür sieht er im nicht mehr der aktuellen Situation entsprechenden Ökostromgesetz:
„Im Jahr 2012 hat man das Ökostromgesetz zuletzt novelliert. Da wurde es auf ein Windkraft-Wachstum von ca. 250 Megawatt pro Jahr ausgelegt. Das ist auch das, was man braucht, damit man zu den Zielen für 2030 kommt. Die Differenz zwischen dem Tarif, der uns als Betreibern bezahlt wird und jenem Tarif, der an der Börse für den Strom bezahlt wird, das ist die Förderung...