50.000 Kinder nehmen in diesem Sommer in Österreich Nachhilfe, um sich auf Nachprüfungen oder generell auf das neue Schuljahr vorzubereiten. Im Durchschnitt entstehen Eltern dadurch Kosten von rund 400 Euro, alleine in den Sommermonaten. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage der Arbeiterkammer (AK). Seit erstem August bieten die Wiener Volkshochschulen erstmals kostenlose Nachhilfe für SchülerInnen der Neuen Mittelschulen und der AHS-Unterstufen in den sogenannten VHS-Lernstationen an. Gabriele Schmid, Leiterin der Abteilung Bildungspolitik in der AK Wien, über die Ergebnisse der Umfrage:
„Wir haben österreichweit über 3.000 Haushalte mit über 5.000 Kindern zu ihren Ausgaben für Nachhilfe im Schuljahr 2015/16 befragt. Im Durchschnitt geben die österreichischen Eltern im gesamten Schuljahr über 700 Euro für Nachhilfe aus. Am höchsten sind die Ausgaben in der AHS-Oberstufe, mit über 800 Euro, und in der berufsbildenden mittleren Schule, einer kleineren Gruppe, mit fast 900 Euro. In der AHS-Unterstufe sind es knapp 800 Euro. Etwas geringer sind die Ausgaben mit etwas über 500 Euro in der neuen Mittelschule. Sehr hoch auch die Ausgaben in der Volksschule, mit über 600 Euro pro Jahr für die Eltern.“
Problematisch ist für die AK dabei vor allem, dass Eltern mit geringeren Einkommen deutlich weniger Geld für Nachhilfe ausgeben können. Diese Eltern können, aufgrund ihres eigenen Bildungshintergrundes, ihren Kindern oft auch selbst weniger bei Schulaufgaben helfen, als andere. Insgesamt braucht fast jedes fünfte Schulkind laut Angaben der Eltern Nachhilfe. 50.000 von ihnen konnten diese im vergangenen Schuljahr, vor allem aus finanziellen Gründen, nicht bekommen...