Der Schulanfang rückt mit großen Schritten näher und für viele Kinder wird sich heuer ein guter und reibungsloser Start in das neue Schuljahr nicht ausgehen. Rund 380.000 Kinder und Jugendliche in Österreich gelten laut Statistik Austria als armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Zunehmend klagen Eltern aus sozial schwächeren Schichten über die oft nicht mehr leistbaren Beiträge, die ihnen zu Schulbeginn abverlangt werden. Ein einfaches Startpaket für Schulanfänger – bestehend aus Schultasche, Heften, Stiften, Sportbeutel oder Malfarben – kostet rund 100 bis 300 Euro. Hinzu kommen im Laufe des Schuljahres Unkostenbeiträge wie etwa Milchgeld, Projekt-und Wandertage oder andere Beiträge wie Kopierkosten. Ein Schuljahr kann somit den Eltern pro Kind sehr teuer kommen. Für Martin Schenk, Sozialexperte der Diakonie Österreich, ist eine adäquate Hilfestellung zum Schulstart genauso unabkömmlich wie ein Bildungsweg, der nicht sozial selektiert:
„Zum einen brauchen wir aktive Hilfe zum Schulstart. Es gibt auch manche Bundesländer, die Schulstarthilfen haben, und das ist gut. Zwar nicht alle, aber das sollten wir flächendeckend machen. Das zweite, das wichtig wäre, wäre so etwas wie Einkaufsgemeinschaften in Schulen zu machen. Man kennt das aus nordischen Ländern, dass die so etwas machen. Also, dass sich zum Beispiel der Elternverein, die Lehrer oder auch ganze Schulen zusammen tun und gemeinsam bestimmte Produkte einkaufen. Das ist insofern von Vorteil, weil die Preise dann billiger sind, wenn man in Massen einkauft. Das wäre glaube ich ein guter Hinweis für die Schulen. Und der dritte Punkt ist: Wir brauchen so etwas wie einen „Chancenindex", den man beispielsweise aus Kanada, Hamburg oder Zürich kennt...