Laut einer US-amerikanischen Studie kommen durch falsch verschriebene oder unsachgemäß eingenommene Medikamente in den Vereinigten Staaten mehr Menschen zu Schaden, als durch Verkehrsunfälle. Im Vorfeld des Tages der Patientensicherheit am 17. September, der heuer ganz im Zeichen der Medikamentensicherheit steht, haben sich heute (Mittwoch, Anm.) zahlreiche Vertreter aller im Gesundheitswesen beteiligten Gruppen an die Presse gewandt, um eine Diskussion zum Thema anzustoßen. Gastgeber war die Österreichische Ärztekammer. Präsident Artur Wechselberger darüber, wie leicht es in Sachen Medikation zu folgenreichen Kommunikationsfehlern kommen kann:
„Sie wissen gar nicht wie viele Patientinnen und Patienten mit der Aussage ‚zwei mal Eine’ nichts anfangen können. Ein Standardausdruck: Ich gebe jemanden eine Medikamentenschachtel und sage: Von diesen nehmen Sie zweimal eine. Wenn er nicht aufgeklärt und informiert ist, dann steckt er sie ein und geht bei der Tür hinaus. Wenn er das nächste mal kommt, dann sagt er: Ich habe alle beiden in der Früh genommen. Oder ich habe nicht nüchtern, oder nüchtern genommen. Das sind ganz kleine Informationen. Ganz zu schweigen von den Informationen, die man handschriftlich weitergibt, und die dann nicht lesbar, oder fehlinterpretierbar sind. Das sind Fehlerquellen, die es in der heutigen Zeit nicht mehr geben sollte. Das sind ganz, ganz wichtige, einfache Dinge, in einem sehr komplexen Thema.“
Max Wellan, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer, weist auf die zahlreichen Medikamentenangebote im Internet hin, die jeder aus seinem Email-Spamordner kennt. 95 Prozent der so vertriebenen Medikamente seien gefälscht...