Die drei großen Umweltschutzorganisationen GLOBAL 2000, Greenpeace und WWF zeigen sich besorgt über etliche Schwachpunkte bei der Entwicklung einer neuen österreichischen Energie- und Klimastrategie. Laut den Organisationen gab es von der Bundesregierung bisher kein Bekenntnis zur Umstellung der Energiepolitik in Richtung eines niedrigeren Umsatzes von CO2-Emissionen. Alle bisherigen Anläufe für die Schaffung von Klima- oder Energiestrategien seien gescheitert. Außerdem wurde seitens der Regierung vernachlässigt, klare Ziele und Umsetzungsstrategien festzulegen, um die Treibhausemissionen zu senken, so die Umweltschutzorganisationen. Karl Schellmann, Klimaexperte des WWF, ist ebenso der Ansicht, dass es in Österreich schon vor längerem verabsäumt wurde, eine Energiewende herbeizuführen und sich so aktiv am Klimaschutz zu beteiligen:
„Die Diskussion um die Energie- und Klimastrategie ist für uns ein kleines Déjà-vu, denn die kennen wir schon von früher. Wir alle haben noch das Kyoto-Protokoll sehr gut in Erinnerung. Damals sollten die Treibhausgas-Emissionen auf Basis von 1990 auf dreizehn Prozent reduziert werden. Jetzt haben wir vom Umweltbundesamt den neuesten Bericht über die Treibhausgaszahlen von 2015 bekommen. 1990 hatten wir 78,8 Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen in Österreich. 2015 haben wir hierzulande ebenfalls 78,8 Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen. In 25 Jahren österreichischer Energie- und Klimapolitik hatten wir also keine einzige Tonne Reduktion von Treibhausgasen. Alles was wir an Effizienz und an erneuerbaren Energiemaßnahmen geschaffen haben, war gerade genug, um den Anstieg des Wirtschafts-Outputs und Ähnlichem zu kompensieren. Aber das was notwendig ist, also eine absolute Reduktion der Treibhausgas-Emissionen, ist bis heute nicht geschehen...