Der Hauptverband der Sozialversicherungsträger meldet heute (Dienstag, Anm.), dass die sogenannte e-Medikation bereit für den österreichweiten Einsatz ist. Im Rahmen der e-Medikation können sämtliche Arzneimittel in der elektronischen Gesundheitsakte von Versicherten erfasst werden. Dies sei ein wichtiger Beitrag, um für mehr PatientInnensicherheit zu sorgen, sagt Ulrike Rabmer-Koller, Vorsitzende des Verbandsvorstandes im Hauptverband. Seit Mai läuft im steirischen Deutschlandsberg der Probebetrieb. 30 Vertragsärzte, neun Apotheken, das Landeskrankenhaus und ein Pflegeheim haben teilgenommen. Rabmer-Koller zeigt sich mit dem Probebetrieb zufrieden, die Kinderkrankheiten des Systems seien überwunden:
„Insgesamt wurden in diesem Probebetrieb bereits 57.000 Verordnungen in die e-Medikation eingegeben. Damit sieht man, dass alleine in einem kleinen Raum schon sehr viel eingegeben wurde und damit auch entsprechend genutzt werden kann. Wir haben auch von den teilnehmenden Ärzten, Ärztinnen und Apotheken positives Feedback erhalten. Das spornt uns natürlich auch an, relativ rasch den Rollout voranzutreiben, um hier auch wirklich für die Patientensicherheit zu sorgen.“
Besonders nützlich kann die sogenannte e-Medikation sein, um mitunter sehr gefährliche Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Medikamenten zu erkennen und so zu vermeiden. Eine aktuelle Studie an über 75-jährigen PatientInnen hat gezeigt, dass bei 30 Prozent inadäquate Medikamente verabreicht wurden, bei 7,6 Prozent wurden Doppelverordnungen gefunden, bei 23,4 Prozent kam es zu Fehldosierungen und bei 65,8 Prozent wurden potentielle Wechselwirkungen entdeckt. Angelika Bischof hat als Apothekerin am Probebetrieb teilgenommen...