Bereits 30 Prozent der ÖsterreicherInnen leiden unter Leberproblemen, insbesondere unter der „Volkskrankheit" Leberzirrhose. Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass vorrangig Alkohol die Leber schädigen würde, nimmt vor allem die Anzahl von Patienten mit nicht-alkoholischer Fettleber drastisch zu. Insbesondere übermäßiger Konsum von Zucker, Fett, zahlreichen Medikamenten, aber auch verschiedenen Viruserkrankungen, können die Funktion unserer Entgiftungszentrale massiv beeinträchtigen. Vanessa Stadlbauer-Köllner, Doktorin in der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie an der MedUni Graz, gibt einen Überblick, wie verbreitet Lebererkrankungen in der Bevölkerung tatsächlich sind:
„Man weiß vielleicht nicht, wie häufig die Leberzirrhose bereits auftritt. Jeder 370. Mensch hat eine Leberzirrhose. Wenn man beispielsweise jetzt überlegt, wie viel Facebook-Freunde ein jeder hat, werden da schon die einen oder anderen Leberzhirrotiker darunter sein. Viele wissen es nicht. 70 Prozent wissen zu jenem Zeitpunkt, wenn sie eine schwere Komplikationen der Leber erleiden, nicht, dass sie eine Leberzirrhose haben. Und die Leberzirrhose ist auch mittlerweile die zehnt-häufigste Todesursache in den westlichen Ländern. Die Menschen sterben dabei an vielen Komplikationen. Und je nach Grad der Leberzirrhose sterben bis zu 80 Prozent innerhalb nur eines Jahres. Also das bringt auch sehr viel Leid für die PatientInnen und die Familien mit sich."
Die Leberzirrhose ist das Endstadium sehr vieler chronischer Lebererkrankungen. In Österreich sowie in vielen anderen westlichen Ländern gibt es drei Hauptursachen dafür: Einerseits ist übermäßiger Alkoholkonsum dafür verantwortlich, zum anderen das sogenannte metabolische Syndrom, auch unter „Wohlstands-Erkrankung" bekannt...