Nach sieben Jahren teils zäher Verhandlungen scheint nun das europäisch-kanadische Freihandelsabkommen CETA (Comprehensive Economic and Trade Agreement) noch in diesem Monat zu einem Abschluss zu kommen. Am Mittwochabend übermittelte die Europäische Kommission den letzten Entwurf der gemeinsamen Erklärung mit Kanada an die insgesamt 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Das sogenannte CETA-Papier, auch CETA-Beipackzettel genannt, umfasst lediglich fünf Seiten und soll nun Klarheit in vielen unterschiedlichen Bereichen wie Gesundheit, Bildung oder Wasserversorgung schaffen. Diese Punkte seien im bisherigen Vertrag äußerst unzureichend und zu unklar formuliert worden, so die allgemeine Kritik. Nun könnte es voraussichtlich am 18. oder 26. Oktober von österreichischer Seite zu einer finalen Unterschrift unter dem Freihandelsvertrag kommen. Auch die Österreichische Wirtschaftskammer blickt einer möglichen Vertragsunterzeichnung äußerst positiv entgegen, bestätigt Jürgen Roth, Vize-Präsident der WKÖ:
„Ich persönlich sehe CETA als über-, über-, überproportionale Chance an. Vor allem, da es sich um das modernste und herausforderndste Unterfangen handelt, das wir im Bezug auf Freihandel in den letzten Jahren verhandelt haben. Sieben Jahre sind nun vergangen. Wir haben uns als Wirtschaftskammer Österreich auch sehr stark involviert, um für unsere Fachverbände und unsere Branchen hier Bestmögliches mit hinein zu verhandeln. Jetzt liegt das fertige Produkt seit beinahe zwei Jahren am Tisch. Und jetzt ist es denke ich an der Zeit, dass mit diesem Beipacktext, der jetzt in den nächsten Stunden oder Tagen aufliegen wird, auch die letzten Skeptiker beiseite geräumt wurden. Jetzt ist Klarstellung zu vielen Punkten auch vorhanden...