Europaweit leiden rund 14 Millionen Menschen an chronischer Herzinsuffizienz. Experten rechnen damit, dass sich diese Zahl in den nächsten 15 Jahren verdoppeln wird. Am stärksten betroffen sind mit 80 Prozent über 65 jährige - Grundsätzlich kann die Herzinsuffizienz aber Menschen in jedem Alter treffen. Deddo Mörtl ist Leiter der Arbeitsgruppe Herzinsuffizienz der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft und Oberarzt der 3. Medizinischen Abteilung am Universitätsklinikum St.Pölten:
„Man rechnet in der industrialisierten Welt mit ein bis zwei Prozent der Gesamtbevölkerung, oder zumindest der erwachsenen Bevölkerung. Das wären dann in Österreich 70.000 bis 140.000 Menschen, wobei hier mit einer nicht unbeträchtlichen Dunkelziffer zu rechnen ist. Es gibt wahrscheinlich relativ viele nicht-diagnostizierte und nicht-erfasste Herzinsuffizienzenzpatienten. Die Hospitalisierungsrate hat sich in den vergangenen drei Dekaden verdreifacht. Einerseits ist das darauf zurückzuführen, dass Herzinsuffizienz eine Erkrankung der älteren Menschen ist und die Bevölkerung immer älter wird. Gleichzeitig werden Risikofaktoren wie Diabetes, Bluthochdruck, koronare Herzerkrankung und Bewegungsmangel auch immer häufiger. Drittens ist es so, dass wir bei der Behandlung des akuten Herzinfarktes gute medizinische Erfolge haben. Daran verstirbt man heute nur noch in wenigen Fällen. Das Überleben des Herzinfarktes birgt aber das Risiko, später eine Herzinsuffizienz zu entwickeln.“
Vor allem bei PatientInnen mit bereits bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Verengung der Herzkranzgefäße und Bluthochdruck, sind Allgemeinmediziner gefordert die mögliche Entwicklung einer Herzinsuffizienz im Auge zu behalten, sagt Christoph Dachs, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin...