Trotz Wertminderung legen ÖsterreicherInnen ihr Geld vorzugsweise nach wie vor aufs Sparbuch – zu dem Ergebnis kommt eine im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen durchgeführte Studie des Marktforschungsinstituts IMAS. Private Einlagen beliefen sich laut österreichischer Nationalbank mit Ende Juli dieses Jahres auf rund 230 Milliarden Euro. Und das, obwohl die derzeit niedrigen Zinsen die Inflation nicht ausgleichen können und der Geldwert eigentlich gemindert wird. Dieser Zinssatz wird von der Europäischen Zentralbank (EZB) beeinflusst, die damit versucht, das anhaltende Wirtschaftstief auszugleichen. Trotzdem ist das Sparbuch für 77 Prozent der ÖsterreicherInnen weiterhin die beliebteste Anlageform. Das entspricht einem Plus von sechs Prozent über die letzten zehn Jahre. An zweiter Stelle folgen Bausparen mit 62 Prozent und Wertpapiere mit 27 Prozent. Letztere haben damit in der letzten Dekade am meisten an Beliebtheit gewonnen. Thomas Schaufler, Privatkundenvorstand der Erste Bank Österreich, sieht das Sparbuch vor allem als Rücklage für kurzfristige Ausgaben, wie den Kauf einer Waschmaschine. Er kommentiert die Höhe der Summe an Geldreserven der ÖsterreicherInnen folgendermaßen:
„Wie viel Kapital sollte der Kunde haben? Wenn man von 500 Euro pro Waschmaschine ausgeht, haben wir großzügig gerechnet und gesagt: So zehn Waschmaschinen sollte sich der Österreicher permanent leisten können. Das heißt, pro Österreicher sind das ungefähr 5000 bis 6000 Euro am Sparbuch. Wenn man das wieder hochrechnet, ergibt das zirka einen Betrag von 40 Milliarden, der für die ÖsterreicherInnen als Geldreserve notwendig wäre, um sich die kurzfristig anfallenden Zahlungen leisten zu können. Wenn man diese 40 Milliarden von den 230 Milliarden Gesamtersparnissen der Österreicher abzieht, bleiben 190 Milliarden über, die der Österreicher veranlagen könnte...