Die heimischen Bestattungsunternehmen stehen angesichts einer zunehmenden Individualisierung des Menschen, des Wertewandels in der Gesellschaft sowie der globalen Digitalisierung vor immer mehr neuen beruflichen Herausforderungen. Die Bestatter werden immer stärker zu umfassenden Dienstleistern, die nicht nur sämtliche Bereiche des Bestattungswesen abdecken, sondern auch versuchen, durch spezielle Zusatzangebote auf die individuellen Wünsche der Familien und Angehörigen einzugehen. In Österreich gibt es insgesamt 544 solcher Bestattungsunternehmen, die sich jährlich mit durchschnittlich rund 80.000 Sterbefällen in Österreich konfrontiert sehen. Franz Nechansky, Bundesinnungsmeister der Bestatter, gibt einen Einblick in die statistischen Zahlen aus dem vergangenen Jahr:
„In Österreich ist es so, dass das Bestatten von Verstorbenen grundsätzlich in der Länderkompetenz liegt, also nach den jeweiligen Landessanitätsgesetzen geregelt ist. Alle neun Landessanitätsgesetze lassen unisono nur die Erd- oder die Feuerbestattung zu. Das heißt von den 83.100 Sterbefällen im Vorjahr waren 58 Prozent Erdbestattungen. Das sind circa 48.180 Sterbefälle gewesen. Das heißt hier wurde der verstorbene Körper in einen Sarg gegeben und im Erdreich in einem Friedhof bestattet. Die anderen 42 Prozent waren Feuerbestattungen. Das sind rund 34.890 Fälle gewesen. Hierbei wurde der verstorbene Körper in einen Sarg gegeben und in eines der 13 Krematorien in Österreich geliefert, wo die Kremierung stattgefunden hat."
Von der Organisation und Gestaltung der Trauerfeier über die Besorgung von Blumenspenden bis hin zur Totenaufbahrung oder der Beschaffung der Grabstelle – Bestatter sind heutzutage quasi zu „Managern der Trauerkultur" geworden...