Menschen mit Migrationshintergrund fühlen sich in Österreich oftmals sowohl in der Kultur ihres Herkunftslandes als auch in der neuen österreichischen verhaftet und zeigen sich dabei aber integrationsbereit. So weisen viele Migranten den Themen Integration und Spracherwerb gegenüber eine "durchgängig positive Einstellung" auf. Das geht aus der Studie „Väter und Söhne – Zwischen zwei Welten“ hervor, die vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz gefördert wurde und insgesamt 100 Tiefeninterviews beinhaltet. Die qualitative Studie ist ein Projekt der Organisation „Frauen ohne Grenzen“ und gibt Einblick in die Lebenswelten von männlichen Jugendlichen und Vätern mit und ohne Migrationshintergrund. Die Ergebnisse zeigen die individuellen Herausforderungen, die durch Migration im Familienleben entstehen. Dabei wird der Integrationsprozess zusätzlich dadurch erschwert, dass die Befragten laut eigenen Aussagen Alltagsdiskriminierung ausgesetzt sind. Etwa sehen sich Menschen mit Migrationshintergrund oft gezwungen ihr Motiv zur Migration oder ihr Religionsbekenntnis zu rechtfertigen. Die Mehrheitsgesellschaft ist somit gefordert diese Integrationsschwellen so gut wie möglich abzubauen, wie die StudienautorInnen bekräftigen. Ein verlangsamter Integrationsprozess kann laut Sozialminister Alois Stöger auch Probleme am Arbeitsmarkt auslösen. Er spricht sich deswegen für ein gegenseitiges Miteinander aus:
„Es muss eine Spaltung am Arbeitsmarkt verhindert werden. Nämlich, dass manche meinen, weil jemand Migrationshintergrund hat, muss er seine Arbeitskraft billiger hergeben. Nein. Das ist die Spaltung, die wir am Arbeitsmarkt nicht haben wollen. Wir wollen keine Ein-Euro-Jobs...