Rund 16 Prozent der ÖsterreicherInnen sowie 600 Millionen Menschen weltweit leiden an der chronischen Lungenerkrankung „chronic obstructive pulmonary disease" - kurz COPD genannt. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine chronische Entzündung der Atemwege, im Zuge derer sich die Schleimhaut verdickt. Dies führt wiederum zu einer Verengung der Atemwege. Ohne entsprechende Behandlung wird das Lungengewebe in weiterer Folge unwiederbringlich zerstört, was eine deutliche Verschlechterung der Lungenfunktion zur Folge hat. Rudolf Schoberberger, Professor am Institut für Sozialmedizin an der Medizinischen Universität Wien, unterstreicht anhand statistischer Zahlen, dass sich COPD nach und nach zu einer Volkskrankheit entwickelt:
„COPD ist eine Erkrankung mit steigender Prävalenz. Wenn man bedenkt, dass wir in Österreich 2010 etwa 8 Prozent diagnostizierte COPD-Fälle hatten und es 2015 bereits 16 Prozent waren, ist das bedenklich. Und für 2020 werden sogar 24 Prozent an COPD-Fällen prognostiziert. An diesen Zahlen sieht man, wie diese Krankheit ansteigt. Es geht einher mit einer hohen Morbidität und Mortalität. Und wenn man hier bedenkt, dass COPD im Jahr 2020 die dritthäufigste Todesursache weltweit sein wird und die fünfthäufigste, was die Beeinträchtigung an Lebensjahren bedeutet, ist das keine gute Entwicklung. Weiters haben wir es mit hohen Gesundheitskosten zu tun. Man rechnet heute für einen COPD-Patienten mit rund 10.000 Euro direkten Kosten, die indirekten Kosten können sogar über 30.000 Euro ausmachen. Und dann ist es auch noch so, dass COPD in eher unterprivilegierten Schichten auftritt. Das steht natürlich im Zusammenhang mit dem Tabakkonsum und auch mit den Arbeits- und Umweltbedingungen...