Geht es um das Thema Ernährung so befinden sich zahlreiche Mythen, Gerüchte und Halbwahrheiten im Umlauf, welche die krankheitsvorbeugende oder auch heilende Wirkung von diversen Lebensmitteln anpreisen. Die Mehrheit dieser Informationen sind jedoch wissenschaftlich nicht fundiert und dennoch glauben viele Menschen daran, auch hierzulande. Der Direktor der Österreichischen Cochrane Zweigstelle Univ.-Prof. Dr. Gerhard Gartlehner, MPH, beschreibt die Situation in Österreich und ihre Risiken:
„Österreich hat ein Problem bei der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung. Wir wissen das spätestens seit einer EU-weiten wissenschaftlichen Befragung seit 2012: Hier schnitt Österreich an drittletzter Stelle ab. Das war noch ein bisschen besser als Bulgarien, aber weit hinter allen westlichen vergleichbaren Ländern. In dieser Studie hat sich gezeigt, dass mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung, nämlich 59%, unzureichende oder problematische Gesundheitskompetenz haben. Das heißt diese Personen können keine Gesundheitsinformation finden oder können sie nicht interpretieren oder können sie nicht adäquat anwenden. Studien zeigen, dass mangelnde Gesundheitskompetenz zu risikoreicherem Verhalten, zu schlechterer Gesundheit und auch zu mehr Krankenhausaufenthalten führt. Nur etwas mehr als 10% der Österreicher in dieser Studie hatten eine ausgezeichnete Gesundheitskompetenz. Das bedeutet, dass Kompetenz in Sachen eigener Gesundheit in Österreich eigentlich das Privileg einer kleinen Minderheit ist.“
Mit der Unterstützung des Landes Niederösterreich haben nun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Medizin-transparent.at in Zusammenarbeit mit dem Verein für Konsumenteninformationen (VKI) hundert solcher Mythen auf ihre wissenschaftliche Stichhaltigkeit geprüft und die Ergebnisse in dem Buch „100 Ernährungs-Mythen“ verständlich dargestellt...