Anlässlich des internationalen Tages der Kinderrechte am 20. November veröffentlichte die UNICEF Zahlen und Fakten der letzten Jahre zu dem Thema Menschen- und Kinderhandel. So wird geschätzt, dass weltweit jährlich 1,2 Millionen Kinder Opfer von Kinderhandel werden. Innerhalb der EU soll zwischen 2013 und 2014 mit 15.846 Menschen Handel betrieben worden sein, wobei 2.375 Kinder zu den Opfern zählten, was einem Anteil von 15 Prozent entspricht. Auch Österreich ist von diesem Problem betroffen. Familienministerin Dr. Sophie Karmasin findet die Zahlen „abscheulich“ und spricht die Dunkelziffer in Österreich und die Ursachen dafür an:
„Darüber hinaus gibt es Dunkelziffern, die, wie der Name sagt, nicht wirklich gefasst werden können. Wir rechnen aber in Österreich mit rund 150 Kindern, von denen man nicht weiß, wo sie sich befinden, bei wem sie sind und unter welche Umständen sie sich dort aufhalten. Aber die Vermutung liegt sehr nahe, dass es sich hier um Kinderhandel handelt und in vielen Fällen um ein verdecktes sexuelles Ausbeuten oder Zwangsdienstbarkeiten. Die Dunkelziffern sind hier sogar im Steigen berichten uns NGOs. Als Ursachen gelten natürlich der in den Herkunftsländern mangelnde Bildungsgrad - letztendlich eine Perspektivenlosigkeit, die in einem schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Umfeld zu orten ist - aber auch ganz schwierige familiäre Hintergründe mit Sucht und Gewalt im Zusammenhang. Letztendlich geht es um Perspektivenlosigkeit in den Herkunftsländern.“
Besonders betroffen sind Frauen und Mädchen, wobei Frauen 75 Prozent der Opfer von Menschenhandel ausmachen und Mädchen 16 Prozent. Das Bundesministerium für Familien und Jugend, das Bundesministerium für Inneres und das Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres wollen nun gemeinsam mehr Bewusstsein für diese Problematik schaffen...