Die Zufriedenheit der ÖsterreicherInnen mit ihrem Job ist im letzten Halbjahr leicht angestiegen, liegt aber im Zehnjahresschnitt weiterhin auf einem Tiefpunkt – das zeigt eine von der Arbeiterkammer Oberösterreich in Auftrag gegebene Studie der Meinungsforschungsinstitute SORA und IFES. Die Studie erhebt den Arbeitsklima Index, der seit 19 Jahren vierteljährlich die wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen aus Sicht der ArbeitnehmerInnen misst. Dabei lassen sich erhebliche Unterschiede zwischen den Berufsgruppen feststellen. Den höchsten Index und somit das höchste Maß an Zufriedenheit weisen Beschäftigte in der Schönheits- und Gesundheitspflege, KindergartenpädogInnen sowie Büroangestellte ohne Kundenkontakt auf. Am unzufriedensten sind hingegen Reinigungskräfte, Bauarbeiter und TextilarbeiterInnen. Reinhard Raml, Sozialforscher von IFES, erklärt die Bedeutung des 120 Punkte umfassenden Arbeitsklima Index in Zahlen:
„Der Arbeitsklima Index im ersten Halbjahr 2016 ist auf ein Zehnjahrestief gesunken. Wir hatten in den vergangenen zehn Jahren einen Schnitt von 107 Punkten und hatten letztes Halbjahr einen Wert von 104 Punkten. Wir haben gesehen, dass sehr viele Gruppen von ArbeitnehmerInnen eine getrübte Wahrnehmung der Arbeitswelt und von den Perspektiven haben. Im Vergleich dazu hatten wir in den Jahren 2006 und 2007, also vor Ausbruch der wirtschaftlichen Verwerfungen im Jahr 2008, einen Index von 112 Punkten. Das heißt, wir sind durch die Wirtschaftskrise um fünf Punkte gesunken und im letzten Halbjahr nochmals um drei, vier Punkte. Dieser Wert hat sich zwar wieder ein bisschen erholt, wir liegen jetzt bei 107 Punkten. Aber generell bedeutet diese Veränderung im Zehnjahresabstand, dass am Markt ungefähr eine halbe Million Menschen ihre beruflichen Perspektiven und die Zufriedenheit mit den Rahmenbedingungen deutlich schlechter wahrnehmen als eben noch vor zehn Jahren...