Väter beteiligen sich in Österreich noch immer weniger an der Kinderbetreuung als Frauen – das zeigen vom Bundesministerium für Familien und Jugend (BMFJ) zusammengestellte Daten, die von der Statistik Austria erfasst wurden. Gründe dafür liegen laut Ministerium an der fehlenden Information über Betreuungsmöglichkeiten für Väter. Zwar wissen 74 Prozent der männlichen Beschäftigten über den Papa-Monat und die Väterkarenz direkt nach der Geburt Bescheid. Doch weitere Angebote wie ein betrieblicher Kindergarten, flexible Arbeitszeiten oder eine spätere Väterkarenz sind weniger als der Hälfte bekannt. Außerdem geben 54 Prozent der befragten Väter an, sie wurden von ihren Arbeitgebern im Zuge eines Mitarbeitergesprächs überhaupt nicht auf väterfreundliche Angebote angesprochen. Im Kontrast dazu wünschen sich aber vor allem Männer mehr Zeit mit ihrem Nachwuchs. Das BMFJ informiert deswegen ab Dezember mit einer neuen Kampagne über die Möglichkeiten zur Kinderbetreuung für Väter. Sophie Karmasin, Bundesministerin für Familien und Jugend, legt Zahlen vor, die das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern verdeutlichen:
„Die Erwerbstätigenquote ist bei Frauen mit 67 Prozent durchaus akzeptabel gut und sogar tendenziell steigend, während sie bei den Männern traditionell höher, aber im Fallen begriffen ist. Kein Geheimnis ist, dass Frauen in der bezahlten Arbeit im Wochendurchschnitt weniger arbeiten als Männer. Die unbezahlte Arbeit bei Frauen macht im Jahr um rund 200 Stunden mehr aus als bei Männern, aber wir reden hier jetzt über die bezahlte Arbeit. Die Teilzeitquote bei Frauen ist entsprechend hoch, auch das wissen wir. Die Erwerbstätigenquote ist hier als Einblick zu sehen; die Männer arbeiten quasi sehr stark und intensiv auch bei kleinen Kindern...