Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat heute, Montag, neue, verdeckt aufgenommene Videoaufnahmen präsentiert, auf denen die Verladungen von Milchkälbern aus Kärnten und der Steiermark auf Tiertransportern zu sehen sind. Die dem VGT zugespielten Aufnahmen zeigen einen brutalen Umgang mit den Kälbern durch Tritte, Schläge oder Verdrehen des Schwanzes. Da dies Maßnahmen sind, die tierschutzrechtlich verboten sind, wurden die auf den Filmen dokumentierten Gesetzesübertretungen vom VGT zur Anzeige gebracht. Harald Balluch, Geschäftsführer des Vereines gegen Tierfabriken, zeigt sich nicht nur aufgrund der aktuellen Filmaufnahmen betroffen. Er kritisiert auch den sorglosen und unwürdigen Umgang mit den Nutztieren in Österreich:
„Wir gehen aufgrund der Beobachtungen, die wir gemacht haben, und natürlich auch im Zusammenhang mit den Exportstatistiken davon aus, dass es sich um rund 80.000 Kälber handelt, die jährlich aus Österreich exportiert werden. Der Hintergrund dieses Exports in großer Zahl ist, dass es sozusagen notwendig ist, Kälber von Kühen laufend auf die Welt kommen zu lassen. Damit es eben einen entsprechenden Milchfluss gibt und es sich auch wirtschaftlich rechnet. Das heißt, eine Kuh bekommt beispielsweise vier Kälber, aber drei davon sind nicht verwendbar. Auch nicht für die Fleischproduktion, da sie aus einer Milchrasse stammen und daher zu wenig Fleisch ansetzen. Und dann werden diese Kälber – insbesondere männliche – für Österreich uninteressant und dann gratis an die Transportunternehmen abgegeben. Die Bauern und die Landwirte können froh sein, dass ihnen diese Kälber überhaupt jemand abnimmt. Und diese werden dann verladen und irgendwohin in den Süden – zum Beispiel nach Spanien oder Italien – gekarrt...