Die ÖsterreicherInnen und Österreicher haben im Jahr 2015 625 Millionen Euro an gemeinnützige Organisationen gespendet. Das stellt einen neuen Spendenrekord dar. Im Bundesländervergleich am spendenfreudigsten sind die Steirer und Kärntner, mit durchschnittlich 178 Euro pro SpenderIn und Spender, gefolgt von Salzburg, Tirol und Vorarlberg mit rund 129 Euro. Die meisten SpenderInnen pro EinwohnerIn findet man mit rund 74 Prozent in Niederösterreich. Günther Lutschinger vom Fundraising Verband Austria über dieses erfreuliche Ergebnis:
„Trotz, oder vielleicht wegen der Krise ist die Spendenbereitschaft in diesem Land weiter angestiegen. Nach 570 Millionen 2014 haben wir fürs letzte Jahr fast 600 Millionen erwartet. 625 Millionen sind es geworden. Vor allem die Durchschnittsspende, die Österreicherinnen und Österreicher geben, ist um fast zehn Prozent auf rund 120 Euro gestiegen. Das ist das größte Wachstum, das wir in den letzten Jahren gesehen haben.“
Trotzdem ist Österreich bei weitem nicht Spendenweltmeister, wie oft kolportiert wird. In der Schweiz etwa wird dreimal so viel gespendet, in Deutschland sind es immerhin um etwa 20 Prozent mehr als hierzulande. Laut Lutschinger ist Österreich viel mehr ein Land der Kleinspender. Bernd Wächter, Generalsekretär der Caritas, sieht weit mehr Solidarität im Land, als etwa Politiker in ihren Aussagen vermuten lassen:
„Die ÖsterreicherInnen und Österreicher sind bei weitem solidarischer, als man uns seitens der Politik zu vermitteln versucht. Unsere neue Caritas-Kampagne sagt: WIR ist größer als ICH. Solidarität und Zusammenhalt sind der Kitt einer Gesellschaft. Das Schlechtreden der Schwachen, von Flüchtlingen und MindessicherungsbezieherInnen erzeugt Spaltung...