Österreichs Gemeinden haben im vergangenen Jahr diszipliniert gewirtschaftet und so ihre Finanzschulden leicht tilgen können – das ergibt der Gemeindefinanzbericht 2016. Dieser wurde von der Kommunalkredit Austria in Kooperation mit dem österreichischen Gemeinde- sowie Städtebund erstellt. Der Bericht deckt das Rechnungsjahr 2015 ab und zeigt unter anderem einen Rückgang der Verschuldung der Gemeinden um 15,3 Millionen Euro, also 0,1 Prozent. Insgesamt stehen dem Vorjahres-Saldo von 1,61 Milliarden Euro in der laufenden Gebarung 1,73 Milliarden Euro gegenüber - also 7,4 Prozent mehr. Das entspricht laut Kommunalkredit Austria dem höchsten Überschuss seit dem Milleniumswechsel. Die Statistiken beinhalten die Entwicklungen aller österreichischen Gemeinden, mit Ausnahme von Wien, das aufgrund seiner Größe und Stellung als Hauptstadt eine Ausnahme darstellt. Thomas Weninger, Generalsekretär des Österreichischen Städtebundes, nennt weitere Zahlen und betont neben positiven Entwicklungen auch einen Negativtrend:
„Diese Zahlen sind ja auch immer ein Indikator dafür wie es Österreich allgemein geht. Wir alle leben in einer Gemeinde, arbeiten in einer Gemeinde und wenn es unserer Gemeinde gut geht, geht es glaube ich auch Österreich insgesamt gut. Die Ertragsanteile sind um rund 3,3 Prozent gestiegen, das bedeutet ein dementsprechendes Wirtschaftswachstum. Und auch die Kommunalsteuer ist mit 3,1 Prozent entsprechend gestiegen, was auf das Beschäftigungsniveau hindeutet. Beide Einnahmen sind fast zu 90 Prozent für die kommunale Finanzgebarung ausschlaggebend. Bei der Kommunalsteuer ist anzumerken: Wir haben ein steigendes Beschäftigungsniveau, aber trotzdem ein Problem mit den Arbeitslosenzahlen...