Kabotagefahrten, also binnenländische Transportdienstleistungen durch ausländische Unternehmungen, haben in Österreich in den letzten Jahren zugenommen und zu wirtschaftlichen Verlusten geführt. Das Institut für Transportwirtschaft und Logistik der WU Wien hat nun im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft internationaler Straßenverkehrsunternehmer Österreichs, der Bundessparte für Transportwissenschaft und Logistik der Wirtschaftskammer Österreich sowie der Gewerkschaft Vida eine quantitative Beurteilung des Ausmaßes von Kabotagefahrten in Österreich durchgeführt. Von Jänner bis Juli 2016 wurden dazu rund 35 Millionen Einzelfahrten analysiert, wobei der Anteil der Kabotage durch die Anzahl der Fahrten, Leerfahrten, Teilladungen, Ruhezeiten und Tankstopps bestimmt wurde. Prof. Sebastian Kummer, Vorstand des Instituts für Transportwirtschaft und Logistik der Wirtschaftsuniversität Wien, legt die Ergebnisse der Studie dar:
„Wir gehen davon aus, dass in einem realistischen Szenario der Anteil an Kabotagefahrten, wenn man das mit dem von österreichischen Unternehmen gefahrenen nationalen Verkehren vergleicht, 21,73 Prozent sind. Wir denken, dass es in einem maximalen Szenario, wo wir davon ausgehen, dass es weniger Leerfahrten sind und weniger Teilfahrten gefahren werden, 23,68 Prozent sind. Und in einem minimalen Szenario, wo wir denken, dass das eher die Untergrenze an dem ist, was aufzufinden ist, sind es 18,52 Prozent. Man kann also mit sehr großer Sicherheit sagen: Die Kabotage bewegt sich um die 20 Prozent vom österreichischen Binnenverkehr. Das ist eine sehr erschreckende Anzahl, weil diese Wertschöpfung durch ausländische LKWs durchgeführt wird.“
Eine legale Kabotage ist auf sieben Tage begrenzt und darf nach einer grenzüberschreitenden Fahrt und nach vollständiger Entladung nur maximal drei Beförderungen beinhalten...