Innenminister Sobotka will im kommenden Jahr weiter gegen Schlepper vorgehen und fordert daher die Abdichtung der Mittelmeer-Route – das verkündete der Minister heute, Montag, im Rahmen einer Pressekonferenz. Polizeikräfte sollen bestmöglich mit Material ausgestattet werden, um verstärkt gegen Schleppergruppen durchzugreifen. Zusätzlich sprach sich der Minister für die Rückführung von geflüchteten Menschen in UNHCR-Auffang- und Flüchtlingslager aus. Von dort aus sollen diese eine Möglichkeit haben auf legalem Weg nach Europa zu kommen. Im Kampf gegen Schlepper lobt Oberst Gerald Tatzgern, von der Zentralstelle Bekämpfung Schlepperkriminialität/Menschenhandel, vor allem die Zusammenarbeit mit Nachbarländern wie Ungarn:
„Frontex hat vor wenigen Tagen einen Bericht veröffentlicht. Nach dem haben wir in der europäischen Union gesamt etwa 350.000 Menschen aufgegriffen, die nicht einreisen durften. Zirka die Hälfte kam über die Balkan-Route, die andere Hälfte über die Mittelmeer-Route, wobei über die Mittelmeer-Route ungefähr 20 Prozent mehr gekommen sind als im letzten Jahr. Laut UNHCR und Frontex sind an die 5000 Menschen auf der Mittelmeer-Route zu Tode gekommen. Das zeigt wie dreist Schleppergruppen nach wie vor vorgehen. Aktuell legen wir starken Fokus auf Schleppungen in Behältnissen, also einerseits in Güterzügen und andererseits in Kleinlastwägen. Hier bedarf es einer engen Vernetzung. Wir haben immer viele Personen im Fokus und analysieren mit Hilfe von Europol sehr viele Daten, sodass wir hoffentlich immer rechtzeitig einschreiten können. Nämlich sollen sowohl diese Menschen vor größerem Schaden bewahrt werden wie auch die Schlepper dingfest gemacht werden.“
Weiters kritisiert Innenminister Sobotka die andauernde ‚Durchlässigkeit‘ der Balkan-Route, die er komplett agedichtet sehen will...