Im Jahr 2016 wurden insgesamt 5.227 Unternehmen insolvent. Sowohl bei den eröffneten als auch bei den nicht eröffneten Verfahren mangels Vermögens bedeutet dies gegenüber dem Jahr 2015 eine Steigerung von 1,5 Prozent. Das Fazit der Insolvenzstatistik 2016 lautet daher: Die Pleiten steigen an, allerdings werden sie auch kleiner. Des Weiteren ist ein wesentlich höherer absoluter Zuwachs an Eröffnungen gegenüber Abweisungen zu verzeichnen. So standen dem absoluten Plus von 47 Eröffnungen lediglich 30 zusätzliche Nicht-Eröffnungen gegenüber. Hans-Georg Kantner, Leiter der Insolvenzabteilung des KSV1870, rechnet vor, dass die Insolvenzstatistik des abgelaufenen Jahres durchaus auch anders hätte aussehen können:
„Im Jahr 2016 wurden insgesamt 3.162 Insolvenzverfahren eröffnet. In 2.065 Fällen gab es mangels Vermögen keine Eröffnung. Die Verbindlichkeiten der Unternehmen, über die ein Verfahren eröffnet wurde, sind um 21 Prozent gestiegen und betrugen rund 2,9 Milliarden Euro. In diesem Betrag sind allerdings etwa 620 Millionen Euro von zwei Holding-Unternehmen drinnen, die in Wien zwar ansässig sind, aber mit Österreich sehr wenig zu tun haben. Diese Unternehmen haben sich wirtschaftlich außerhalb von Österreich betätigt. Wenn wir diese 620 Millionen von der Summe der Passiva abziehen, so kommen wir auf einen Betrag, der sogar 4,5 Prozent unter den Schulden des Vorjahres liegt."
Vergleicht man die Unternehmensinsolvenzen unter den Bundesländern, so wurden in Wien mit 1.837 Fällen die meisten und in Vorarlberg mit 126 Fällen die wenigsten Insolvenzverfahren eröffnet. Die größte Veränderung gegenüber dem Jahr 2015 gab es in Salzburg: Hier wuchs die Zahl der Insolvenzverfahren von 331 auf 399 Fälle an, was gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 20 Prozent bedeutet...