Mit Ende 2016 sind in Österreich 1,2 Millionen Menschen armutsgefährdet – trotz Sozialleistungen, die durch den Staat in Anspruch genommen werden können. Hilfsorganisationen wie die Caritas Österreich versuchen mit ihren Sozialeinrichtungen von Armut betroffenen Menschen beizustehen und ihre Situation zu verbessern. Österreichweit bietet die Organisation etwa 38 Obdachlosenhäuser, Notschlafstellen, zehn Mutter-Kind-Häuser sowie Beratungsstellen für suchtkranke und armutsgefährdete Menschen an. Durch Beratung will die Caritas den Betroffenen Hilfe zur Selbsthilfe vermitteln und eine Anlaufstelle für Menschen in Notsituationen sein. Ersthilfe durch Gespräche anzubieten ist besonders wichtig, da Armut ein gesellschaftliches Tabuthema ist, wie Bernd Wachter, Generalsekretär der Caritas Österreich, erklärt. Er betont außerdem die Aufgaben des Sozialstaates ein dichtes Auffangnetz gegen Armut bereitzustellen:
„Nach der offiziellen Statistik der Republik Österreich sind in Österreich rund 1,2 Millionen Menschen armutsgefährdet. Das bedeutet, diese Menschen erfahren kleine Unebenheiten in ihrem Leben und sie sind schon aus der Bahn geschmissen. 400.000 von diesen 1,2 Millionen Menschen werden als ‚akut arm‘ bezeichnet. Das heißt, diese Menschen können ihre Wohnung nicht angemessen warm halten, sie müssen beim Essen sparen oder wenn eine Reparatur anfällt, etwa der Herd oder die Waschmaschine kaputt geht, können sie sich diese nicht leisten. Immer mehr Menschen stehen am Monatsende vor der Frage, ob sie das vorhandene Geld fürs Essen oder fürs Heizen ausgeben sollen, weil sich beides zusammen nicht ausgeht. Unsere Erfahrung bei der Caritas bestätigt das. Armut ist auch kein Thema über das gerne gesprochen wird...